Weinwissen
Hier geben wir eine kleine Einführung ins Weinwissen allgemein und werden diese Seiten weiterhin erweitern und vertiefen... lest Euch doch mal rein und entdeckt oder erweitert Eure Weinkenntnisse! Alle Weine sind -auch zu Schulungszwecken, aber vor allem für den Genuss- hier bestellbar: www.vinocomwines.com
Entstehung
1.1. Weinanbau
bezeichnet die Kultivierung (auch die Wissenschaft) von Reben zum Zwecke der Gewinnung von Trauben, um daraus Wein herzustellen. Der Weinbau wird vom Winzer betrieben.
Die Herstellung des Weines erfolgt im sogenannten „Keller“ (muss aber nicht immer tatsächlich im Keller sein).
Alle Arbeiten und Einrichtungen, die für die Herstellung des Weines erforderlich sind, werden in der Kellerwirtschaft behandelt. Sie wird auch als Önologie bezeichnet.
Die Trauben wachsen im Weinberg, unterschieden werden sie in verschiedene Rebsorten, Tafeltrauben (also die Weintrauben, die man im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen kann) sind veredelt und teilweise kernlos, sie sind nicht für die Weinherstellung geeignet.
Die echten „Wein“trauben sind wesentlich kleiner, haben immer Kerne und sind aromatischer als Tafeltrauben.
Die Reben können in verschiedenen Stilen „erzogen“ werden (das bezeichnet die Art des kontrollierten Wuchses), die Unterschiede sind regional, klimatisch und rebsortenbezogen.
Im Frühjahr muss der Winzer in den Weinberg und vor dem Austrieb der Pflanzen müssen diese gebogen und durch Binden in Form gebracht werden, um eine gleichmäßige Versorgung der Triebe mit den nötigen Nährstoffen zu gewährleisten. Eine arbeitsaufwändige Sache.
Auch der Sommer erfordert einiges an Arbeit, die Reben müssen teilweise ausgedünnt werden, um der Rebe genügend Versorgung mit Wasser und Nährstoffen zu gewährleisten (weniger Blätter/Triebe - bessere Versorgung der übrigen).
Zum Anfang des Spätsommers wird bereits der Zuckergehalt der Trauben gemessen. Er ist Maßstab für die Reife und er bestimmt wesentlich mit, wann ein Wein gelesen wird. Gemessen wird der Zuckeranteil übrigens in Oechslegraden, einer Einheit die unter anderem Rückschlüsse auf den potentiellen Alkoholgehalt des Weines zulässt. Gemessen werden die Grad Oechsle mit dem Refraktometer. Dieser misst optisch über den Brechungsindex das Mostgewicht des Traubenmostes.
1.2. Weinlese
Je nach Witterung und Temperaturen geht es im Herbst dann in die vermutlich schweißtreibendste Zeit für den Winzer: die Lese.
Maschinenlese
mit sogenannten Vollerntern, die durch die Weinberge fahren und die Trauben von den Reben „schütteln“
Handlese
vor allem an steilen Hängen und in unwegsamem Gelände, bleibt die Handlese nicht erspart, auch für besonders hochwertige Weine wird eine Handlese bevorzugt
Direkt aus dem Weinberg geht es für die gelesenen Trauben in den Weinkeller, die Trauben werden gepresst und der entstandene Most in Fässer und Tanks (je nach Ausbau des Weines) gepumpt. Weißwein direkt, Rotwein bleibt noch auf der Maische (den farbgebenden Traubenhäuten) liegen und wandert dann nach mehrmaligem Umwälzen über mehrere Tage ohne Beerenhäute in Fass oder Tank. Die Möglichkeit der Maischelagerung besteht auch für Weißweine, sogenannte Orange Wines. Dazu später mehr.
2. Anbaugebiete
Beinahe überall auf der Welt wird Wein angebaut, die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen ergeben verschiedenartige Weine und erfordern vom Winzer immer ein bestimmtes Eingehen auf die Gegebenheiten der Natur.
2.1. Deutschland
Über 100.000 ha Weinanbaufläche verteilen sich in Deutschland auf 13 Anbaugebiete:
Ahr
Baden
Franken
Hessische Bergstraße
Mittelrhein
Mosel
Nahe
Pfalz
Rheingau
Rheinhessen
Saale-Unstrut
Sachsen
Württemberg
Das flächenmäßig größte Anbaugebiet ist Rheinhessen, ein paar einsame Rebflächen finden sich sogar in Werder in Brandenburg an der Havel.
2.2. Frankreich
Qualitativ und quantitativ eins der bedeutendsten Weinanbaugebiete der Welt mit knapp 800.000 ha bestockter Rebfläche, etwa 80 % davon rote Rebsorten.
Die französische Weinwelt und die Gebietsaufteilung ist recht komplex und über die Jahrhunderte teilweise sehr kleinteilig entstanden.
Beaujolais
Bordeaux
Burgund
Champagne
Elsass
Jura
Korsika
Languedoc-Roussillon
Loure
Lothringen
Provence
Rhône
Savoyen
Südwesten (Sud-Ouest)
Besonders bekannt sind die Gebiete Champagne, Bordeaux und Burgund, mit ihren besonderen Weinen.
Champagner, der nur in diesem Gebiet erzeugt so heißen darf und aus den Hauptrebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Meunier besteht. Pinot Noir und Meunier sind rote Rebsorten, die weiß gekeltert werden (Vinifizierung ohne die farbgebenden Schalen) und einen besonderen Geschmack geben.
Bordeaux, der die bekannteste Cuvée der Welt sein dürfte (Cuvée ist ein Verschnitt aus verschiedenen Weinen, auch wenn Verschnitt nicht besonders schön klingt) zur Geschmacksoptimierung, der Komposition aus dem Besten der jeweiligen Weine. Mehrere Rebsorten sind für die roten und weißen Bordeaux-Weine zugelassen.
Burgunder wird unterschieden in Weine aus Burgunder-Rebsorten und die hier angesprochenen Weine aus der Region Burgund.
2.3. Italien
eins der bedeutendsten und wichtigsten Anbaugebiete weltweit, erstreckt sich über etwa 650.000 ha Rebfläche.
Abruzzen
Aostatal
Apulien
Basilikata
Emilia-Romagna
Friaul-Julisch Venetien
Kalabrien
Kampanien
Latium
Ligurien
Lombardei
Molise
Piemont
Sardinien
Sizilien
Toskana
Trentino
Umbrien
Venetien
Um ein paar besonders wichtige Weine, die man kennen sollte zu nennen:
Barolo (Piemont, rot), Chianti Classico (Chianti, rot, ebenfalls -meist- eine Cuvée aus verschiedenen Rebsorten, sogar ein wenig weiße), Valpolicella (rot), Soave (weiß), Brunello di Montalcino (rot, Toskana, sehr hochwertig und teuer), Vino nobile di Montepulciano (siehe Brunello), Verdicchio (Marken, weiß), Orvieto (Umbrien, weiß), Montepulciano d’Abruzzo (rot, Abruzzen), Trebbiano d’Abruzzo (weiß, Abruzzen), Aglianico (rot, Basilikata). Diese Liste lässt sich natürlich beliebig fortführen… wichtig sind die Unterscheidungen in Gebietsnamen und Weinnamen/Rebsortennamen, so heißt der z.B. Chianti nach dem Gebiet, der Barolo hingegen nach der Rebsorte.
2.4. Spanien
Spanien verfügt über die weltweit größte Rebfläche von ca. 970.000 ha, steht bei der Produktion jedoch „nur“ an dritter Stelle. Die wichtigsten Anbaugebiete/Regionen
Obere Ebro-Region (Navarra, Rioja, Calatayud, Carinena)
Katalonien (Catalunya, Penedès, Priorat)
Duero-Tal (Ribeira del Duero, Rueda, Toro, Castilla y Leon)
Nordwestspanien (Rias Baixas, Bierzo)
Levante (Valencia, Jumilla, Yecla)
Castilla-La Mancha (La Mancha, Valdepenas, Vinos de Pago)
2.5. Österreich und Ungarn
Da Österreich doch ein wenig südlicher liegt und ein deutlicherer Temperaturunterschied tags und nachts zum Tragen kommt und viele Steilhanglagen die Weinberge beherrschen, gibt es hier auch ganz besondere Weine. Rund um den Neusiedler See entstehen ganz spezielle Süßweine, die mit den berühmtesten Ihrer Art (Sauternes aus dem Bordeaux) vergleichbar sind.
Wachau
Weinviertel
Kremstal
Kamptal
Neusiedlersee
Neusiedlersee-Hügelland
2.6. Portugal
2.7. Griechenland
2.8. Schweiz
2.9. USA und Kanada
2.10. Chile, Argentinien, Uruguay
2.11. Australien, Neuseeland, Südafrika
2.12. China
Der Einfachheit halber bleiben wir ausführlicher in Europa (besonders Deutschland) und führen die weiteren Anbaugebiete nur auf, Vertiefung bei nächster Gelegenheit.
3. Rebsorten
Es gibt weltweit unzählige Rebsorten, manche sehr bekannt, manche wenige, manche kaum…. wir gehen hier nun auf die wichtigsten und bekanntesten ein wenig genauer ein und erwähnen einige weitere nur für’s Wissen.
3.1. Weiße Rebsorten
Riesling
DIE deutsche Rebsorte, wird auch als „Königin der Rebsorten“ bezeichnet. Der Riesling gilt weltweit als eine der qualitativ hochwertigsten Rebsorten, unter den Weißwein-Sorten kann lediglich der Chardonnay ein ähnliches Renommée aufweisen.
Anders als der Chardonnay hat der Riesling jedoch die herausragende Eigenschaft, das jeweilige Terroir ungepuffert im Wein zu zeigen (die Bodenbeschaffenheit spiegelt sich im Geschmack wider).
Im Weingarten ist der Riesling keine pflegeleichte Sorte, erbringt jedoch auf allen Böden – ob Schiefer-, Urgesteins- oder Ton-Kalk-Böden – außergewöhnliche Weine mit ganz unterschiedlichem Charakter. Der Riesling kann ausgezeichnet altern und hat durch die späte Reife einen eher niedrigen Alkoholgehalt (späte Reife = weniger Zucker, der in Alkohol umgewandelt werden kann, daher häufig auch etwas säurebetonter, aber auf keinen Fall sauer!).
b) Chardonnay
weltweit ca. 200.000 ha sind mit Chardonnay bestückt. Der Chardonnay zeichnet sich durch seine Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Gegebenheiten aus und bringt je nach Ausbau ganz verschieden Weine hervor. Der geht in kräftig aus dem Holzfass genauso wie leicht und filigran. Ursprungsgebiet ist das Burgund/Frankreich.
Große Weine wie der Chablis, Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne in Frankreich sowie ein Großteil der Champagnersorten bestehen aus Chardonnay.
c) Weißburgunder (auch Pinot Blanc)
Die Burgunder-Rebsorten blicken auf eine große und lange Geschichte zurück und stellen in ihrer Vielfältigkeit einen Großteil der Weinlandschaft dar.
Der Weißburgunder zeigt sich im Glas blass- bis hellgelb, im Duft zart und verhalten. Typisch ist sein leicht nussiges Aroma. Trocken ausgebaut passt er mit mittlerem bis kräftigem Körper und einer feinen Säure zu vielen Speisen.Nicht übertrieben alkoholreich, besitzt der Weißburgunder ein dezentes Aroma, das häufig an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas erinnert. Mäßiger Körper und eine angenehm erfrischende Säure zeichnen ihn als vielseitig verwendbaren Menüwein aus. Dazu aber später mehr!
d) Trebbiano
Eine eigentlich gar nicht so aufregende Rebsorte, die aber einen prominenten Platz belegt. Trebbiano ist in Italien weit verbreitet, einmal als Trebbiano d’Abruzzo, aber auch der mit sehr viel mehr Bekanntheit gesegnete Lugana ist letztlich „nur“ ein Trebbiano. Eine der ältesten und heute meistangebauten Rebsorten in Italien (Trebbiano) und Frankreich (Ugni Blanc). Auch im Chianti Classico (s.o.) findet der Trebbiano einen kleinen Platz und verleiht Frische und Leichtigkeit.
e) Sauvignon Blanc
Die ursprünglich aus Frankreich stammende Sorte hat sich mittlerweile in der ganzen Weinwelt verbreitet und die Anbaufläche umfasst etwa 85.000 Hektar, mit steigender Tendenz. Große Namen und Weine sind hier Sancerre und Pouilly-Fumé. Durch die klimatische Anpassungsfähigkeit, spielt sie mittlerweile auch eine große Rolle in Neuseeland, Südafrika und Kalifornien.
f) Chenin Blanc
Chenin Blanc ist eine alte französische Rebsorte und besonders an der Loire gedeiht sie prächtig: das vergleichsweise kühle Klima ist ideal für diese früh treibende und spät reifende Traube. Meist wird sie sortenrein belassen, selten mit Chardonnay oder Sauvignon Blanc verschnitten. In Südafrika wird heutzutage beinahe doppelt so viel davon angebaut wie in Frankreich, nennt sich dort zwar Steen, ist aber die gleiche Rebsorte.
3.2. Rote Rebsorten
a) Cabernet Sauvignon
Die berühmteste Rotweinsorte überhaupt und der Hauptbestandteil der klassischen Bordeaux-Cuvée.
In seiner Jugend ist der Wein aus der Cabernet-Sauvignon-Rebe fruchtig, rau und gerbstoffbetont mit kräftiger „Nase“. Ein guter Cabernet-Sauvignon entwickelt im Laufe seiner Reifung zunehmend feine Röstaromen, Aromen von schwarzen Johannisbeeren, oft auch an Lakritze erinnernd und grüne Paprika.
b) Pinot Noir
Schwierig, empfindlich und anspruchsvoll: Die Spätburgunder-Rebe ist eine klassische Diva. Ist das Klima zu warm, reift sie zu schnell und muss gelesen werden, bevor sich ihre Aromen voll entfalten können. Ist es zu kalt, reift sie gar nicht und ihre eigentlich fruchtig-feine Säure bleibt ungeniessbar. Dank der gemäßigten Temperaturen in Deutschland, reifen hier wunderbare Spätburgunder heran, die im Barriquefass ausgebaut, große Weine mit Reifepotential und typischer duftiger Burgundernote ergeben. Auch in den meisten Champagnern ist ein Teil Pinot Noir (weißgekeltert) enthalten.
c) Merlot
Die Sorte ergibt fruchtige, mollige, körperreiche und vollmundige Weine, die nach wenigen Jahren der Lagerung genussreif sind. Dieser Tatsache ist ihre jetzige Popularität zu verdanken. Beerige, aber auch kräutrige Aromen zeichnen den Merlot aus, der ursprünglich aus Frankreich stammt und auch einen wichtigen Teil der Bordeaux-Weine ausmacht, sich aber mittlerweile weltweit großer Beliebtheit erfreut.
d) Sangiovese
Die Sangiovese, DIE Chiantirebe, könnte man wohl auch als Cabernet Sauvignon Italiens bezeichnen: Mit etwa 10% der Anbaufläche ist sie die am weitesten verbreitete Rebsorte Italiens. Mindestens 80 % der Trauben im Chianti Classico müssen Sangiovese sein.
Zu erwähnen sind hier noch die sogenannten Supertoskaner, große Weine, die aber außerhalb der strengen Chianti-Regularien produziert werden (andere Rebsorten-Kombinationen, mit Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc), aber trotzdem im hochpreisigen Segment angekommen sind (Tignanello, Ornellaia, Sassicaia,…)
e) Tempranillo
Tempranillo trägt nicht nur im Rioja-Gebiet, für dessen Bekanntheit sie massgeblich verantwortlich ist, eine grosse Bedeutung, auch die entsprechenden Weine aus dem Ribeira del Duero haben die milde Säure und das charakteristische beerige Aroma der Tempranillo-Traube. Unter dem Namen Tinta Roriz ist sie in Portugal ausserdem ein Bestandteil des berühmten Portweins. Mit über 180.000 ha Rebflächen zählt der Tempranillo zu den am meisten angebauten Sorten der Welt. Verbreitet ist sie am meisten in Spanien.
3.3. Deutsche Rebsorten
Nahezu 140 Sorten werden angepflanzt, große Marktbedeutung besitzen etwa zwei Dutzend, allen voran der Riesling und der Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt.
Auf diese entfallen ein gutes Drittel der Gesamtrebfläche. Der Anbau verteilt sich insgesamt auf etwa 67 % Weißwein und 33 % Rotwein. Die wichtigsten in Deutschland angebauten Rebsorten im folgenden ein wenig ausführlicher.
3.3.1. Weißwein
Riesling
DIE deutsche Rebsorte, wird auch als „Königin der Rebsorten“ bezeichnet. Der Riesling gilt weltweit als eine der qualitativ hochwertigsten Rebsorten, unter den Weißwein-Sorten kann lediglich der Chardonnay ein ähnliches Renomée aufweisen.
Anders als der Chardonnay hat der Riesling jedoch die herausragende Eigenschaft, das jeweilige Terroir ungepuffert im Wein zu zeigen (die Bodenbeschaffenheit spiegelt sich im Geschmack wider).
Im Weingarten ist der Riesling keine pflegeleichte Sorte, erbringt jedoch auf allen Böden – ob Schiefer-, Urgesteins- oder Ton-Kalk-Boden – außergewöhnliche Weine mit ganz unterschiedlichem Charakter. Der Riesling kann ausgezeichnet altern und hat durch die späte Reife einen eher niedrigen Alkoholgehalt (späte Reife = weniger Zucker, der in Alkohol umgewandelt werden kann, daher häufig auch etwas säurebetonter, aber auf keinen Fall sauer!).
b) Müller-Thurgau (Rivaner)
Der Müller-Thurgau hat harte Zeiten hinter sich, wurde er doch lange Zeit als halbtrockener Billig-Wein vermarktet, in großen Mengen und nicht unbedingt genießbar. Zeitweise wurde versucht, das Renomée wiederherzustellen ihm und unter dem Namen Rivaner bessere und hochwertigere Weine herzustellen, das ist aber nur teilweise geglückt. Dank des Aufschwungs der deutschen Weine allgemein, hat aber auch der Müller-Thurgau wieder seinen Platz erobert. Der Name stammt vom Namen des Züchters Hermann Müller-Thurgau aus dem Schweizer Kanton Thurgau.
Der Müller-Thurgau erbringt süffige Weine, geschmacklich leicht zugänglich und aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften werden sie gerne getrunken. In der Farbe sind sie blassgelb bis hellgelb und mit einem mittleren Körper. Unkomplizierte Alltagsweine. Unser 2016 Müller-Thurgau als feines Beispiel.
c) Silvaner
Ursprünglich aus Österreich stammend gibt es ihn seit 1659 (urkundliche Erwähnung in Castell in Franken) in Deutschland (unsere MONK 1659-Serie nimmt darauf Bezug). Die größte Silvaner-Region ist Rheinhessen, das Anbaugebiet mit dem höchsten Silvaner-Anteil ist jedoch Franken, wo die Rebsorte auf rund einem Viertel der Rebfläche wächst. Je nach Terroir und Mikroklima kommt dem Silvaner in den einzelnen fränkischen Betrieben jedoch eine deutlich höhere Bedeutung zu, denn auf den Muschelkalk- und Keuperböden bringt die fränkische Vorzeigerebsorte ganz besondere Weine hervor. Der Silvaner ist aufgrund seiner zurückhaltenden aber eleganten Aromatik fast überall als DER Spargelwein bekannt.
Feine Aromen von Apfel und Birne begleiten die deutlich terroirgeprägten (im Wein kann man deutlich die Bodenbeschaffenheit schmecken) Noten.
Da empfehlen wir zum Ausprobieren den 2018 Dr. Heigel Silvaner, ein typischer Vertreter, spritzig, frisch, zart fruchtig!
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d) Kerner
Die Neuzüchtung „Kerner“ entstand 1929 durch die Kreuzung von Trollinger und Riesling. Zu Beginn der siebziger Jahre freundeten sich die Winzer und Verbraucher mit der markanten Neuzüchtung an. Ausgehend von der Pfalz verbreitete sie sich in allen deutschen Anbaugebieten. Der Kerner wird gerne als „Schoppenwein“ getrunken, er ist etwas aromatischer als der Riesling, säurebetont, feinaromatisch und fruchtig (Birne, Orangenkonfitüre, Grüner Apfel, Johannisbeere, Aprikose, Eisbonbon) und manchmal mit einem leichten Muskatton versehen.
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e) Weißburgunder
Die Burgunder-Rebsorten blicken auf eine große und lange Geschichte zurück und stellen in ihrer Vielfältigkeit einen Großteil der Weinlandschaft dar.
Der Weißburgunder zeigt sich im Glas blass- bis hellgelb, im Duft zart und verhalten. Typisch ist sein leicht nussiges Aroma. Trocken ausgebaut passt er mit mittlerem bis kräftigem Körper und einer feinen Säure zu vielen Speisen.Nicht übertrieben alkoholreich, besitzt der Weißburgunder ein dezentes Aroma, das häufig an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas erinnert. Mäßiger Körper und eine angenehm erfrischende Säure zeichnen ihn als vielseitig verwendbaren Menüwein aus.
Das Weingut Dr. Heigel lässt wunderbar süffige, fruchtig-cremige Weißburgunder gedeihen! HIER bestellen!
f) Grauburgunder (Ruländer, Pinot Grigio (Italien), Pinot Gris (Frankreich))
Zugeordnet werden dem Grauburgunder insbesondere Duftaromen von grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter sowie fruchtige Aromen, die an Birne, Trockenobst und Rosinen, Ananas und Zitrusfrüchte erinnern. Daneben treten aber auch vegetative Noten von grünen Bohnen oder Paprikaschoten auf. Der Grauburgunder ist ein „Allrounder“, der sowohl als leichter und frischer Wein, aber auch gehaltvoller im Holzfass ausgebaut wird. Die heutigen deutschen Grauburgunder haben wenig mit den als Massenware vermarkteten Pinot Grigio aus Italien gemein.
g) Scheurebe
Das betonte Bukett erinnert meist an schwarze Johannisbeeren, seltener an Mango, Mandarinen, Limonen, Pfirsiche oder sehr reife Birnen. Die Scheurebe stellt hohe Ansprüche an Bodenbeschaffenheit und Standort und werden in verschiedenen Ausbaustilen und Qualitätsstufen angeboten.
Es gibt noch zahlreiche weitere Rebsorten, einige hier noch „zum mal gehört haben“ erwähnt… Gutedel, Gewürztraminer, Gelber Muskateller, Elbling, Grüner Veltliner, Viognier (in Deutschland nur „im Versuchsanbau“ zugelassen, vgl. Jürgen Krebs), Chardonnay (s.o.) und Sauvignon Blanc (s.o.).
3.3.2. Rotwein
Spätburgunder (Pinot Noir)
Schwierig, empfindlich und anspruchsvoll: Die Spätburgunder-Rebe ist eine klassische Diva. Ist das Klima zu warm, reift sie zu schnell und muss gelesen werden, bevor sich ihre Aromen voll entfalten können. Ist es zu kalt, reift sie gar nicht und ihre eigentlich fruchtig-feine Säure bleibt ungeniessbar. Dank der gemäßigten Temperaturen in Deutschland, reifen hier wunderbare Spätburgunder heran, die im Barriquefass ausgebaut, große Weine mit Reifepotential und typischer duftiger Burgundernote ergeben. In Deutschland sind fast 11.800 ha mit Spätburgunder-Reben bepflanzt. Der Spätburgunder hat eine vergleichsweise helle Farbe und lässt sich auch leicht gekühlt genießen.
b) Dornfelder
Es handelt sich um eine robuste, wenig anfällige Rebsorte. Sie neigt, lässt man ihrem Wachstumsdrang freien Lauf, zu hohen Erträgen. Kräftig in Geschmack und Farbe eignet er sich in Cuvées als Farbgeber, wird aber vor allem reinsortig zu trockenen, gehaltvollen Rotweinen ausgebaut. Sauerkirsche, Brombeere, Cassis sind die deutlichen Aromen in der Nase und am Gaumen.
c) Portugieser
Der Name täuscht, der Portugieser stammt nach heutigem Wissen ursprünglich aus Slowenien und kam über Österreich nach Deutschland. Meist hellrot in der Farbe und ein wenig leichter im Geschmack eignen sich die Weine als unkomplizierte „Schoppenweine“ mit wenig Tannin, sehr süffig und unkompliziert.
d) Trollinger
Der Trollinger ist vorrangig in Württemberg sowas wie ein Nationalgetränk, ein leichter, süffiger, hellroter Rotwein, der zwiegespaltene Meinungen hervorruft, aber eine große Fangemeinde besitzt. Mittlerweile gibt es aber auch da edler ausgebaute und gehaltvollere Varianten, die mit dem allseits bekannten Zechwein Trollinger nichts mehr gemeinsam haben. In Südtirol heißt der Trollinger Vernatsch und wird dort ebenfalls viel und gerne und am liebsten schon mittags getrunken und hat ein wesentlich besseres Ansehen als der Trollinger in Deutschland
e) Schwarzriesling (Müllerrebe, Meunier (Frankreich))
In der Tat kann der Name der Sorte zu der fälschlichen Annahme führen, der Schwarzriesling sei ein Verwandter des Riesling. Doch mit diesem hat er nur die späte Reife und die Traubenform gemeinsam. Die Weine vom Schwarzriesling zeigen eine rubinrote bis ziegelrote Farbe, besitzen ein fruchtiges Aroma ähnlich dem des Spätburgunders und einen eher feingliedrigen Körper.
Der Vollständigkeit halber auch hier noch einige Namen, die man unbedingt gehört haben sollte… Regent, Saint Laurent, Domina, Acolon, Cabernet Sauvignon (s.o.), Merlot (s.o.), Syrah, Malbec, Cabernet Franc, Zweigelt, Lemberger (Blaufränkisch)
Auf einige Rebsorten gehen wir zu einem späteren Zeitpunkt nochmal näher ein (z.B. Grüner Veltliner, DIE Rebsorte Österreichs)
4. Schaumweine
Schaumweine gibt es ja aller Art… Champagner, Crémant, Prosecco, Sekt, Cava, Secco… die Unterschiede richten sich nach Herkunftsgebiet und Herstellungsverfahren.
Für den teuersten und hochwertigsten Schaumwein, den Champagner, sind ausschließlich Trauben aus dem Gebiet der Champagne zulässig, ein spezielles Herstellungsverfahren, vorgeschriebene Handlese und Höchstertragsbeschränkung rechtfertigen den höheren Preis. Etwa 80 % aller Champagner werden aus Grundweinen verschiedener Jahrgänge zu einer Assemblage (Cuvée) verschnitten und kommen ohne Jahrgangsangabe auf den Markt. Diese Assemblage ist ein wichtiger Teil der Champagnerherstellung. Bis zu hundert verschiedene Weine können für einen Champagner vereinigt werden. Der Grundwein eines typischen jahrgangslosen Champagners besteht zu rund 70 % aus dem aktuellen Jahrgang. Der Rest sind ältere Jahrgänge, die sogenannten Réserveweine. Mithilfe der Réserveweine ist es den Champagnerhäusern möglich, jedes Jahr einen gleichwertigen und beinahe gleich schmeckenden Champagner zu erzeugen.
Nach der 1. Gärung (Grundweinherstellung) erfolgt eine zweite Gärung in der Flasche, die unter Zugabe von Zucker und Hefe erfolgt. Nach dem Entfernen des Depots (die sich absetzende Hefe) = Degorgieren, wird dieser Flüssigkeitsverlust durch die sogenannte Dosage (gelöster Zucker) ausgeglichen. Diese Dosage ist das „Geheimnis“ der Champagner-Hersteller und bestimmt den anschließenden Geschmack.
Ultra Brut, Brut Nature oder Brut integral, non dosé oder zero dosage: keine Dosage, bzw mit Grundwein und/oder 0 bis 3 g/L Restzucker
Extra Brut: Dosage mit 0 bis 6 g/L Restzucker
Brut: Dosage mit 0 bis 12 g/L Restzucker
Extra Sec oder Extra Dry: Dosage mit 12 bis 17 g/L Restzucker
Sec: Dosage mit 17 bis 32 g/L Restzucker
Demi Sec: Dosage mit 32 bis 50 g/L Restzucker
Doux: Dosage mit mehr als 50 g/L Restzucker (selten bei Champagnern)
Weitere Herstellungsverfahren sind das Tankgärungsverfahren (2. Gärung im Tank), Karbonisierung (Stillwein wird mit CO2 versetzt. Diese Verfahren sind günstiger und weniger aufwändig und werden für günstigere Schaumweine verwendet.
Weitere Begriffe sind Crémant (bezeichnet moussierende Getränke mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, die außerhalb der Champagne nach dem Verfahren der Flaschengärung (s.o.) hergestellt werden), Franciacorta (im Stil eines Champagners hergestellte Schaumweine aus einer bestimmten Region (kontrollierte Herkunftsbezeichnung) in Italien, Sekt (ist die vor allem in Deutschland und Österreich gängige Bezeichnung für Qualitätsschaumwein, ein alkoholisches Getränk mit Kohlensäure, Grundwein und Dosage müssen aus demselben Anbaugebiet stammen)
5. Food-Pairing
Wein und Essen ist natürlich immer eine wunderbare Kombination und vor allem im Restaurant ist eine entsprechende Empfehlung gefragt und guter Service. Dabei sollte man grundsätzlich wissen, was zusammenpasst und was nicht geht, letztlich entscheidet aber immer der persönliche Geschmack. Ein paar Kniffe gibt es, aber die althergebrachten Regeln wie „zum Fisch nur Weißwein“ oder „zu rotem Fleisch nur Rotwein“ sind überholt.
Zu einem Steak kann auch ein kräftiger Weißwein mit Holzausbau ein wunderbarer Begleiter sein.
Daran lässt sich orientieren, Kombinationen und Empfehlungen gibt es natürlich unzählige. Dabei ruhig auch mal vermeintlich ungewöhnliche Kombinationen ausprobieren! Rotwein und Käse ist ja ein weit verbreitetes Pairing, das aber tatsächlich gar nicht so gut funktioniert. Die Tannine im Rotwein harmonieren meist nicht allzu gut mit Reifenoten im Käse (Blauschimmel, gereifter Weichkäse…). Da passt meist ein Weißwein sehr viel besser… orientieren kann man sich dabei durchaus an der Herkunft des Weins und des Käses.
Käse und Wein sollten einander verstärken. Bei intensivem Käse reicht man daher einen Wein mit einem hohen Aromagehalt, so wie ihn die meisten Weißweine aufweisen (vor allem diejenigen aus würzigen oder aromatischen Traubensorten wie Gewürztraminer, Sauvignon und Pinot gris).
Beispiele:
Chaource zu Chardonnay oder Crémant aus dem Burgund
würziger Ziegenkäse zu Saint-Véran, Pouilly fuissé oder sogar einem Meursault,
Époisses oder Munster zu Gewürztraminer
Natürlich kann man auch Rotwein mit Käse kombinieren, dabei ist aber entweder auf einen jüngeren, nicht zu tannenreichen Rotwein zu achten (Beaujolais, Pinot noir, Trollinger…). Allgemein gilt, je trockener der Käse (Parmesan, Pecorino, alter Gouda), desto besser harmoniert er auch mit kräftigeren Rotweinen.
Nachfolgend einige Kombinationsinformationen:
PRIMÄRER GESCHMACK IM ESSEN | WIRKUNG AUF DEN WEIN | TIPP ZUR KOMBINATION |
---|---|---|
SÜSS | trockener und bitterer, weniger süß und fruchtig | Vorsicht bei Weinen, die weniger süß sind bzw Tannin enthalten |
UMAMI (IM ÜBERTRAGENEN SINNE "LECKER", "SCHMACKHAFT", "WÜRZIG" | trockener und bitterer, saurer, weniger süß und fruchtig | Vorsicht bei der Kombination mit Weinen, die sehr tanninbetont sind oder eine Holznote haben |
SALZIG | weniger trocken und bitter, weniger sauer, weicher und reichhaltiger | Salz kann tanninbetonte Weine weicher und „angenehmer“ erscheinen lassen |
INTENSIV AROMATISCH | wird von den Aromen der Speisen übertönt | mit Weinen kombinieren, die in der Aromatik mithalten können |
FETTIG/ÖLIG | weniger sauer | mit Weinen kombinieren, die hohen Säuregehalt haben |
SCHARF | trockener und bitterer, weniger süß und fruchtig, verstärkt die Schärfe | mit Weinen kombinieren, die alkoholarm und fruchtig sind und/oder leichte Restsüße aufweisen |